Um Amphibien auf ihrem Weg zu den Laichgewässern zu schützen, errichten Ehrenamtliche Ende Februar spezielle Amphibien- oder Krötenzäune entlang von Straßen. Diese Zäune lenken die Amphibien sicher zu ihren Laichplätzen. Besonders am Naturschutzgebiet „Ballertasche“, im Rodetal und bei Dramfeld besteht aktuell großer Bedarf an freiwilligen Helferinnen und Helfer für den Aufbau und die Betreuung dieser Schutzeinrichtungen.
Der Amphibienzaun am Naturschutzgebiet „Ballertasche“ wird an der Landesstraße L 561 nördlich von Gimte aufgebaut. Das nahe gelegene Naturschutzgebiet beherbergt unter anderem die schutzbedürftigen Amphibienarten Gelbbauchunke, Kammmolch, Kreuzkröte und Geburtshelferkröte. Der Aufbau des Amphibienzaunes im Rodetal findet an der Bundesstraße B 446 zwischen Reyershausen und Nörten-Hardenberg statt. Der Amphibienzaun bei Dramfeld wird an der Landesstraße L 564 zwischen Dramfeld und Obernjesa aufgebaut.
Bei den Amphibienzäunen handelt es sich um etwa 50 Zentimeter hohe, undurchsichtige Kunststofffolien, die parallel zur Straße aufgebaut werden. Auf der straßenabgewandten Seite sind in regelmäßigen Abständen Sammeleimer ebenerdig eingegraben. Der Zaun wird von den wandernden Amphibien als Hindernis wahrgenommen. Beim Versuch dieses Hindernis zu umgehen, gelangen die Amphibien in die Sammelbehälter. Die Amphibien, die sich in den Eimern befinden, werden gezählt und auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder ausgesetzt. Zur Betreuung des Amphibienzauns ist mindestens einmal täglich eine Kontrolle mit Leerung der Sammeleimer notwendig. In Zeiten starker Wanderaktivität können sogar mehrmalige Leerungen notwendig sein.
Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es unter https://www.landkreisgoettingen.de/themen-leistungen/umwelt-tiere/naturschutz.
Hintergrund:
Sobald die Temperaturen über 5 Grad Celsius steigen, setzt bei ausreichend feuchtem Wetter die Wanderung von Erdkröten, Grasfröschen, Molchen und anderen Amphibien ein. Die Hauptwanderzeit erstreckt sich von 19:00 bis 24:00 Uhr. Die Überquerung von Straßen endet für die Tiere dabei häufig tödlich, da Amphibien etwa fünf Minuten zur Querung benötigen. Werden sie vom Scheinwerferlicht angestrahlt, nehmen sie zudem eine Schreckstellung ein. Eine Vielzahl von Tieren wird so überfahren.