Frauen aus unserer Region in die Politik – Motivation, Erfahrungen, Forderungen; Podiumsdiskussion vom 01.09.2023

Bild Podiumsveranstaltung Frauen_Politik
v.l.: Karin Wode (Kreistagsmitglied Landkreis Göttingen), Dr. Gabriele Andretta (Nds. Landtagspräsidentin a.D.), Gwendolin Jungblut (Moderation), Marie Kollenrott (Mitglied des Landtages), Frauke Heiligenstadt (Mitglied des Bundestages) und Karen Pollock (Kreistagsmitglied Landkreis Northeim)

Unter dem Motto: Frauen aus unserer Region in die Politik – Motivation, Erfahrungen, Forderungen, fand die gemeinsame Podiumsdiskussion der Gleichstellungsbeauftragten Daniela Jeksties (Landkreis Göttingen) und Julia Kögler (Landkreis Northeim) statt. Neben örtlichen Politikerinnen wie Karin Wode (Kreistagsmitglied Landkreis Göttingen) und Karen Pollock (Kreistagsmitglied Landkreis Northeim) waren Politikerinnen der Bundes- sowie Landesebene Frauke Heiligenstadt (Mitglied des Bundestages), Marie Kollenrott (Mitglied des Landtages) sowie Dr. Gabriele Andretta (Nds. Landtagspräsidentin a.D.) auf dem Podium zu Gast. Moderiert wurde die Diskussion von Gwendolin Jungblut, die neben ihrer Arbeit als Managerin, Trainerin und Coach eine leidenschaftliche Politikerin ist. Mit einem Grußwort des Landrats Marcel Riethig wurde die Veranstaltung eröffnet.

Ein Paritätsgesetz soll in den Parlamenten dafür sorgen, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern verwirklicht wird, indem Frauen und Männer zu gleichen Teilen die Parlamente besetzen. Das war die zentrale Forderung der Podiumsdiskussion. Frauen wollen in der Gesellschaft etwas Positives verändern und selbst mitgestalten. Sie sollen mutig sein und sich nicht unterkriegen lassen. Dr. Gabriele Andretta betont in diesem Zusammenhang: ´´Schluss mit dem Harmonieterrorismus``. Damit auch in Zukunft verstärkt Frauen ihren Weg in die Politik finden, müssen Rahmenbedingungen weiterhin angepasst und auf die Bedürfnisse abgestimmt werden. Mit Hilfe von Frauen-Stammtischen könnte in der Zukunft ein geeigneter Raum geschaffen werden, um sich gegenseitig zu unterstützen und auszutauschen.

Für den musikalischen Rahmen sorgte Henrike Senger, eine Singer/Songwriterin aus Einbeck.

Die Veranstaltung ist Teil der Empowerment-Reihe der Gleichstellungsbeauftragten des LK Gö im Rahmen des Niedersächsischen Förderprogramms „CEDAW – Gleichstellung sichtbar machen“ mit Schwerpunkt „Politische Partizipation“.

Für interessierte Frauen bietet der Landkreis Göttingen mit der Referentin Gwendolin Jungblut Schlagfertigkeitstrainings an. Diese finden jeweils von 11-17.30 Uhr an verschiedenen Standorten statt. Am 07.10.2023 in Rosdorf, 14.10. in Osterode am Harz und am 11.11 in Duderstadt. Anmeldungen werden unter der Gleichstellungsstelle@landkreisgoettingen.de entgegengenommen.

Ziele und Arbeitsschwerpunkte der Gleichstellungsstelle

Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten beruht auf verschiedenen gesetzlichen Grundlagen wie dem Grundgesetz, dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, der Niedersächsischen Verfassung und dem niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz.

Arbeitsgrundlage für die Herstellung der Gleichberechtigung im öffentlichen Dienst der Kommunen in Niedersachsen ist das Niedersächsische Gleichberechtigungsgesetz (NGG).
Aus diesen gesetzlichen Bestimmungen ergibt sich für die Gleichstellungsstelle des Landkreises Göttingen der Auftrag, Initiativen zu ergreifen und Maßnahmen einzuleiten, die

  • vorhandene Diskriminierungen beseitigen
  • bestehende Benachteiligungsstrukturen verändern
  • die Gleichberechtigung von Frauen und Männern Wirklichkeit werden lassen
  • und Geschlechtergerechtigkeit herstellen

Gleichstellungsdefizite müssen weiterhin abgebaut werden. Dies bezieht sich auf die berufliche Gleichstellung von Frauen, die längst noch nicht verwirklicht ist. Auch Kindererziehung, Haushalt und Fürsorgearbeiten sind weiterhin (fast) reine Frauensache.

Die strukturelle Benachteiligung von Frauen zieht sich durch viele gesellschaftliche Bereiche. So sind Frauen in politischen Gremien und Entscheidungspositionen unterrepräsentiert. Sie sind häufiger als Männer von Arbeitslosigkeit und Armut – insbesondere als Alleinerziehende und im Rentenalter – betroffen. Dies bedingt ihre stärkere Abhängigkeit von Sozialleistungen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen, sexueller Missbrauch von Kindern und Sexismus sind unverändert bestehende, strukturelle bedingte Problemkreise in unserer Gesellschaft.

Gleichstellungsarbeit schließt Männer und Jungen nicht aus. Bei Elternzeit und Teilzeitarbeit sind Männer stark unterrepräsentiert; großen Nachholbedarf haben sie, Fürsorgearbeit für Kinder, Ältere und Pflegebedürftige zu übernehmen.

Dieses – und vieles mehr – muss sich im Interesse der Geschlechtergerechtigkeit ändern.

In der Praxis leiten sich daraus folgende Aufgaben ab:

  • Aktionsbündnisse z. B. zum Internationalen Frauentag, zum Internationalen Tag Nein zu Gewalt an Frauen und zum Equal Pay Day unterstützen
  • Herausgabe von Broschüren und Informationsmaterial sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Mitarbeit in Projekten und Initiativen, die zur Verbesserung der Lebenssituation von Frauen beitragen
  • Persönliche Beratung und Unterstützung von Frauen in allen Fragen der Gleichberechtigung
  • Organisation von Bildungsangeboten, Seminaren und frauenspezifischen Kulturveranstaltungen
  • Zusammenarbeit mit Frauengruppen, Verbänden, Vereinen und Institutionen zur Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung von Frauen
  • Mitarbeit in den politischen Gremien, um geschlechterdifferenzierte und frauenspezifische Sichtweisen in die politische Debatte einzubringen

Stabsstelle: Stabsstelle Gleichstellungsbeauftragte

Reinhäuser Landstraße 4
37083 Göttingen

Raum: 228

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