Fachtag: „Zur Integration von Frauen mit Migrationsgeschichte in Erwerbstätigkeit“

Was kann auf regionaler und kommunaler Ebene passieren, um die Erwerbstätigkeit von Migrantinnen besser zu unterstützen und fördern zu können? Das war ein Thema beim Fachtag „Zur Integration von Frauen mit Migrationsgeschichte in Erwerbstätigkeit“ in der BBS II in Göttingen.

Der Fachtag zur Integration von Frauen mit Migrationsgeschichte in Erwerbstätigkeit am Donnerstag, 29.02.2024, in der BBS II war geprägt von einer offenen und regen Beteiligung. Es entstanden vielfältige Themen von gesamtgesellschaftlicher Relevanz dank des Vertrauens einiger Migrantinnen über ihre Geschichte und ihre Erfahrungen zu sprechen. Die Offenheit und Motivation der Teilnehmenden aus verschiedenen Behörden trugen zu einem erfolgreichen Austausch bei, dessen Wert von allen Seiten hervorgehoben wurde. Es herrschte Einigkeit darüber, dass die Ergebnisse des Fachtags in die Praxis umgesetzt werden sollen und der Fachtag somit nachhaltige Wirkung zeigen wird.

Nicht zuletzt werden durch die Initiativen des „Job-Turbos“ und des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes deutlich, dass Fachkräfte gesamtgesellschaftlich benötigt werden. Dem steht entgegen, qualifizierte Migrantinnen in eine unterwertige Beschäftigung zu drängen. Hier setzt auch die Sozialraumorientierung des LK Göttingen im Jobcenter an: Fortgeführter Spracherwerb und die eigene Weiterentwicklung gilt es auch nach einer Arbeitsvermittlung zu ermöglichen. Die individuellen Ressourcen werden fokussiert.

Veranstaltet wurde der Fachtag von der Gleichstellungsstelle des Landkreises Göttingen, sowie dem Integrationsbüro des LK Göttingen, der Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft Stadt und Landkreis Göttingen sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hann. Münden in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Göttingen und dem Jobcenter LK Göttingen.

Über vielseitige Möglichkeiten des Spracherwerbes in Arbeit und der Sprachmittlung in Beratungen, bis hin zu verschiedenen Vernetzungs- und Verweismöglichkeiten sowie ein effizienter Informations- und Wissensaustausch auf allen Seiten sind an diesem Tag die viel diskutierten Lösungsansätze. Diese können besonders auf kommunaler Ebene gelingen. Brückenbauer und vor allem Brückenbauerinnen werden auf allen Ebenen gebraucht! Wenn alle Seiten Motivation und individuelle Offenheit zeigen, kann man versuchen etwas besser zu machen! Deshalb ist es umso wichtiger, starre Strukturen den Lebenswirklichkeiten anzupassen: Es gibt nicht den einen Königinnen-Weg!

 

Ziele und Arbeitsschwerpunkte der Gleichstellungsstelle

Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten beruht auf verschiedenen gesetzlichen Grundlagen wie dem Grundgesetz, dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, der Niedersächsischen Verfassung und dem niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz.

 

Arbeitsgrundlage für die Herstellung der Gleichberechtigung im öffentlichen Dienst der Kommunen in Niedersachsen ist das Niedersächsische Gleichberechtigungsgesetz (NGG).
Aus diesen gesetzlichen Bestimmungen ergibt sich für die Gleichstellungsstelle des Landkreises Göttingen der Auftrag, Initiativen zu ergreifen und Maßnahmen einzuleiten, die
 

  • vorhandene Diskriminierungen beseitigen
  • bestehende Benachteiligungsstrukturen verändern
  • die Gleichberechtigung von Frauen und Männern Wirklichkeit werden lassen
  • und Geschlechtergerechtigkeit herstellen


Gleichstellungsdefizite müssen weiterhin abgebaut werden. Dies bezieht sich auf die berufliche Gleichstellung von Frauen, die längst noch nicht verwirklicht ist. Auch Kindererziehung, Haushalt und Fürsorgearbeiten sind weiterhin (fast) reine Frauensache.

Die strukturelle Benachteiligung von Frauen zieht sich durch viele gesellschaftliche Bereiche. So sind Frauen in politischen Gremien und Entscheidungspositionen unterrepräsentiert. Sie sind häufiger als Männer von Arbeitslosigkeit und Armut – insbesondere als Alleinerziehende und im Rentenalter – betroffen. Dies bedingt ihre stärkere Abhängigkeit von Sozialleistungen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen, sexueller Missbrauch von Kindern und Sexismus sind unverändert bestehende, strukturelle bedingte Problemkreise in unserer Gesellschaft.

Gleichstellungsarbeit schließt Männer und Jungen nicht aus. Bei Elternzeit und Teilzeitarbeit sind Männer stark unterrepräsentiert; großen Nachholbedarf haben sie, Fürsorgearbeit für Kinder, Ältere und Pflegebedürftige zu übernehmen.

Dieses – und vieles mehr – muss sich im Interesse der Geschlechtergerechtigkeit ändern.

In der Praxis leiten sich daraus folgende Aufgaben ab:
 

  • Aktionsbündnisse z. B. zum Internationalen Frauentag, zum Internationalen Tag Nein zu Gewalt an Frauen und zum Equal Pay Day unterstützen
  • Herausgabe von Broschüren und Informationsmaterial sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Mitarbeit in Projekten und Initiativen, die zur Verbesserung der Lebenssituation von Frauen beitragen
  • Persönliche Beratung und Unterstützung von Frauen in allen Fragen der Gleichberechtigung
  • Organisation von Bildungsangeboten, Seminaren und frauenspezifischen Kulturveranstaltungen
  • Zusammenarbeit mit Frauengruppen, Verbänden, Vereinen und Institutionen zur Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung von Frauen
  • Mitarbeit in den politischen Gremien, um geschlechterdifferenzierte und frauenspezifische Sichtweisen in die politische Debatte einzubringen

Stabsstelle: Stabsstelle Gleichstellungsbeauftragte

Reinhäuser Landstraße 4
37083 Göttingen

Raum: 228

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