Kreisverwaltung strukturiert Bauordnung um

Hohe Belastung durch steigende Zahl von Bauanträgen

Die Kreisverwaltung strukturiert die Bauordnung um. Wesentliche Schritte sind bereits umgesetzt mit personeller Neuaufstellung, Aufgabenneuordnung, Prozessoptimierung sowie verstärkter Kommunikation mit Antragstellenden und Verfahrensbeteiligten. Anlass sind massive Verzögerungen bei Baugenehmigungen aufgrund der anhaltend stark steigenden Zahl von Bauanträgen, von Fachkräftemangel und pandemiebedingten Ausfällen.

“Wir haben ein Riesenproblem, da gibt es nichts zu beschönigen“, räumt Erste Kreisrätin Doreen Fragel ein. „Bauvorhaben kommen nicht voran, Bauwillige sind zurecht verärgert. Unserem Anspruch, ein verlässlicher Dienstleister und professioneller Partner zu sein, werden wir derzeit nicht gerecht. Das muss und wird sich ändern“, betont Fragel.

Das Team der Bauordnung sei neu aufgestellt. Es gebe eine neue Führung mit einer fachlich kompetenten Teamleitung auch am Standort Göttingen und einer auf Verwaltungsprozesse spezialisierten Fachdienstleitung. „Die Fachbereichsleitung, die sich mit meiner Unterstützung um optimale Rahmenbedingungen kümmern wird, wird in Kürze neu besetzt“, kündigt die Baudezernentin an.

Schnelle Erfolge seien nicht möglich, dafür sei der Antragsstau zu groß. Allein aus den Jahren 2021 und 2022 lägen noch 700 offene und inhaltlich unbearbeitete Bauanträge in der Bauordnung an den Standorten Göttingen und Osterode vor. Die Maßnahmen zielten darauf ab, diesen Antragsstau sukzessive abzuarbeiten und den unverändert steigenden Antragszahlen immer besser begegnen zu können. „Wir haben wesentliche Bauvorhaben, die von öffentlichem Interesse oder anderweitig dringlich sind, identifiziert und priorisiert. Da sind wir schon schneller – jüngstes Beispiel ist die Kindertagesstätte in Uschlag“, beschreibt Fragel die aktuelle Situation. Dabei sei ihr bewusst, dass jedes Genehmigungsverfahren für die Antragstellenden individuell wichtig und bedeutsam sei. Deshalb würden die Verfahren insgesamt beschleunigt, macht sie deutlich.

Die Umstrukturierung der Bauordnung sei noch nicht beendet. „Wir holen uns Expertise von außen. Ein Organisationsgutachten ist beauftragt; ein Baubeirat, bestehend aus Expertinnen und Experten der Bauwirtschaft, Handwerk und Architekten, ist bereits installiert. Und wir reden mit den direkt Beteiligten: Ende August treten wir bei einer Fachkonferenz in den Austausch mit Architektinnen und Architekten; dabei arbeiten wir mit der Architektenkammer zusammen. Zudem verstetigen wir den beständigen Austausch in den einzelnen Verfahren, beispielsweise durch Videokonferenzen – das gab es vorher nicht.“

Die Probleme in der Bauordnung seien über einen langen Zeitraum entstanden und keinesfalls den einzelnen Beschäftigten anzulasten, fasst Erste Kreisrätin Fragel zusammen. Nun benötige es ebenso Zeit, sie wieder zu lösen. „Wir packen das an. Wir ändern Strukturen und Abläufe. Wir werden wieder der verlässliche Dienstleister und professionelle Partner, den Sie benötigen. Geben Sie uns etwas Zeit und Ihr Vertrauen“, wirbt Fragel bei Bauwilligen im Landkreis Göttingen um Verständnis und Unterstützung.

Für dringende Nachfragen ist die Baubehörde erreichbar per E-Mail an bauaufsicht@landkreisgoettingen.de sowie per Telefon am Standort Osterode unter 05522 960-4625 und am Standort unter 0551 525-2725 (Servicezeit: mittwochs, 09:00 bis 12:00 Uhr).

Pressemitteilung 60.3

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